10 Jahre Istanbul-Konvention: Wo stehen wir bei Gewalt gegen Frauen und Frauenrechten in Europa?
Online-Diskussion mit Aktivist*innen und Expert*innen aus Polen, Ungarn, der Türkei und Deutschland
2011 vereinbarten fast alle europäischen Staaten sich verstärkt der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt zu widmen – die Istanbul-Konvention war geboren. Doch hat sich der Schutz von Frauen in dieser Zeit tatsächlich verbessert? Wenn wir in Länder wie Polen, Ungarn oder die Türkei schauen, kann man zu dem Schluss kommen, dass sich die Situation aktuell sogar deutlich verschlechtert hat. So wollen Polen und die Türkei wieder aus dem internationalen Abkommen austreten. Reduzierung der Frau auf die Rolle als Gebärende und Mutter, Einschränkung reproduktiver Rechte, Repression gegen Minderheiten: Wie sehr muss die Haltung von Traditionalisten und konservativen Regierungen gegenüber Frauen und ihren Körpern uns Sorgen machen? Wir wollen mit Aktivist*innen und Expert*innen der Frage nachgehen, wie sich die Lage für Frauen in Europa aktuell darstellt. Auch der Bezug zu Deutschland wird hergestellt. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums wird auch in Deutschland jede Stunde eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner schwer verletzt. Sind wir in Deutschland also tatsächlich weiter? Worin unterscheidet sich das gesellschaftliche Klima und die Alltagserfahrungen von Frauen in den verschiedenen Ländern?
Darüber diskutieren wir mit:
Anlicja Molenda, Polnische Aktivistin Femini Berlin Polska
Prof. Dr. Susan Zimmermann Professorin Gender Studies und Geschichte Central European University Budapest/Wien
Dr. Hürcan Aslı Aksoy, stellv. Leiterin Centrum für Angewandte Türkeistudien (CATS), Stiftung Wissenschaft und Politik
Nina Pippart Leitstelle für Frauen- und Gleichstellungspolitik Sachsen-Anhalt
Moderation: Daria Kinga Majewski Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V. (TIAM)