EU-Krisenmanagement in der Finanzkrise: Wer wurde gerettet, wer ruiniert und was haben wir für die aktuelle Situation gelernt?

29.04.2020, 18:00 Uhr – Facebook-Livestream

Vorführung des Films „Macht ohne Kontrolle – Die Troika“ mit anschließender Diskussion

Im Angesicht der Corona-Pandemie sind nicht nur die Nationalstaaten gefordert, sondern richtet sich der Blick wieder auf die Europäische Union. Dass ein solidarischer Zusammenschluss von Nationen gerade im Krisenfall jenen besonders unter die Arme greifen muss, die stärker von der Krise betroffen sind oder deren eigene Kapazitäten an ihre Grenzen kommen, scheint selbstverständlich.

Wie schon häufiger in der Vergangenheit ist es also auch jetzt keine Frage des „Ob“ sondern des „Wie“, wenn es um die Unterstützung von EU-Seite geht. Die Diskussionen um die Corona-Bonds der letzten Woche haben das eindrücklich vor Augen geführt und in den nächsten Monaten wird es noch weitere Gespräche geben.

Auch der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM), ein Teil dessen, was landläufig als Euro-Rettungsschirm bekannt ist, wurde in diesem Zusammenhang häufiger ins Spiel gebracht. Der ESM ist vielen noch aus Zeiten der Finanzkrise im Gedächtnis geblieben, als es darum ging, jenen Ländern der EU zu helfen, die besonders unter der Krise zu leiden hatten, namentlich Griechenland, Portugal, Irland aber auch Italien und Spanien.

Viele Menschen in Deutschland glauben, dass es gerade diese Länder waren, die auch mit deutschen Steuergeldern gerettet wurden. Doch wie lässt sich dies mit einigen Jahren Abstand bewerten? Wer wurde gerettet und warum? Wer hat letztlich dafür gezahlt? Und schließlich, welche Folgen hatte das für die Krisenländer selbst, ihre Wirtschaft und die Menschen vor Ort?

Gerade jetzt lohnt sich der Blick zurück und lohnt es sich, Krisenbewältigungsstrategien der Vergangenheit kritisch zu hinterfragen. Erfolgsgeschichten können fortgeschrieben werden und aus Fehlern kann man lernen. Das Krisenmanagement der EU in der Finanzkrise bietet dafür die besten Voraussetzungen.

Am 29. April 2020 zeigen wir dazu den Dokumentarfilm „Macht ohne Kontrolle – Die Troika“ in dem die Arbeit der sogenannten Troika in Griechenland kritisch hinterfragt wird. Anschließend diskutieren wir darüber mit Herrn Harald Schumann und Prof. Dr. Ulrich Brückner. Schumann ist nicht nur einer der Schöpfer dieses Films, sondern auch und vor allem Wirtschaftsjournalist für Investigate Europe und den Tagesspiegel, und hat sich ausführlich mit den Maßnahmen der EU im Zuge der Finanz- und Bankenkrise befasst hat. Über seinen Film wird er mit dem international erfahrenen Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Brückner sprechen, der in Berlin European Studies lehrt und für den Team Europe Rednerdienst der Europäischen Kommission tätig ist.

Die Veranstaltung wird über die Facebook-Seite des EDIC gestreamt und wir bieten natürlich wieder allen Zuschauern die Möglichkeit, sich über Slido direkt an der Diskussion zu beteiligen. Geben Sie dazu auf der Seite www.sli.do einfach den Code EDIC7 ein und stellen Sie Ihre Frage oder schicken Ihre Kommentare zum Thema – entweder während der Veranstaltung oder sogar schon jetzt.