EQUAL PAY DAY – Lohnunterschiede in Deutschland

Im Schnitt verdient eine Frau im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen 21% weniger. Werden diese 21% in Tage umgerechnet, so kommt man auf 77 Tage. Während also Männer ab dem 01. Januar bezahlt werden, würden Frauen bei gleichem Stundenlohn 77 Tage ohne Lohn arbeiten.

Auf diesen Missstand soll der Equal Pay Day aufmerksam machen.

Entstanden ist der Equal Pay Day 2007, als Nachläufer der Red Purse Campaign aus Amerika, einem Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Mit diesem symbolischen Tag soll die Debatte um die Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit getragen werden, um ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und die Lohnlücke zu schließen.

Für die Existenz dieses Lohnunterschiedes werden viele Gründe genannt: Viele Frauen arbeiten in Berufen, die schlechter bezahlt werden, arbeiten weniger häufig in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit- oder Minijobs. Laut Statistik sind Frauen heute besser ausgebildet als Männer, dennoch ergreifen sie weiterhin frauendominierte Berufe und fehlen daher in den sogenannten MINT-Branchen. Die frauendominierten Berufe sind in der Gesellschaft auffallend unterbewertet. Hinzu kommt, dass Frauen weniger häufig als Männer auf der Karriereleiter aufsteigen. Außerdem unterbrechen Frauen häufiger ihre Erwerbstätigkeit aufgrund von z.B. Elternzeit oder der Pflege von Familienangehörigen. Aufgrund fehlender Transparenz in den Gehaltstrukturen ist die Ungleichbehandlung der Geschlechter kaum bis gar nicht sichtbar.

Werden die Faktoren wie Teilzeit oder Elternzeit vernachlässigt und vergleicht man den Lohn von Männern und Frauen, die in der gleichen Position die gleiche Arbeit verrichten, so ergibt sich noch immer eine Lohnlücke von 6%. Seit Januar 2018 gibt es das Lohntransparenzgesetz. Mit diesem Gesetzt haben Männer und Frauen die Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, wie Kollegen des jeweils anderen Geschlechts bei ähnlicher Tätigkeit bezahlt werden. Das soll dabei helfen, Lohnunterschiede zu verkleinern.

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